In der dynamischen Welt der sozialen Medien ist es nicht ungewöhnlich, dass Plattformen einander inspirieren. Viele Apps haben sehr ähnliche Funktionen und trotzdem werden manche zu einem echten Trend. Ein aktuelles Beispiel dafür ist „Threads“, die neueste App von Meta, die als direkter Konkurrent zu Twitter positioniert ist. Die Plattform bietet Features wie den spezifischen „Following Feed” oder der lang ersehnte „Edit Button”. Auch die Möglichkeit, längere Beiträge zu verfassen, ist für viele Nutzer sehr interessant. Threads scheint bereit zu sein, Twitter herauszufordern. Doch wie unterscheidet sich Threads wirklich vom Original und was macht die Plattform so einzigartig?

In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die neue Plattform und ihre Funktionen.

Darum könnte Threads der nächste Social-Media-Trend werden

Die Entstehung von Threads wurde durch die jüngsten Entwicklungen der Social-Media-Landschaft beschleunigt. Twitter stellt seine Nutzer aktuell vor viele Herausforderungen. Dazu zählt die Begrenzung der täglich lesbaren Tweets, aber auch die nun kostenpflichtige App Tweetdeck. Meta sah hier die Chance, eine Alternative zu schaffen und neue Nutzer auf einer eignen Plattform zu gewinnen.

Threads wurde mit dem Ziel entwickelt, die einfache und direkte Benutzeroberfläche der frühen Tage von Facebook wiederzubeleben. Die Plattform konzentriert sich auf grundlegende Funktionen wie Texte, Fotos, Videos und Kommentare.  Die Vielzahl von zusätzlichen Funktionen, die Facebook im Laufe der Jahre sammelte, bleibt den Nutzern also „erspart“.

Twitter verschwindet von Google

Die Einführung von Threads fiel auch mit einer bedeutenden Änderung bei Twitter zusammen. Twitter entschied sich dafür, seine Inhalte aus den Google-Suchergebnissen zu entfernen. Dadurch reduzierte sich die Sichtbarkeit von Tweets erheblich und der organische Traffic von Google auf Twitter verringerte sich. Dieser Schritt spielt Meta eine weitere Gelegenheit zu, Threads als Alternative zu positionieren.

Frischer und organischer Traffic für Unternehmen

Am 6. Juli 2023 führte Meta Threads ein. Dies geschah nur wenige Tage, nachdem Twitter beschlossen hatte, seine Inhalte aus den Google-Suchergebnissen zu entfernen. Die Einführung von Threads bietet Unternehmen eine neue Möglichkeit, ihre Online-Sichtbarkeit zu optimieren. Sie können sich somit den aktuellen Herausforderungen besser anpassen.

Threads könnte für viele Unternehmen neue Chancen bieten, um mehr Sichtbarkeit im Netz zu bekommen. Dank der Plattform können Unternehmen schließlich ganz neue SEO-Strategien entwickeln.

So unterscheiden sich Threads und Twitter voneinander

Als textbasiertes soziales Netzwerk bietet Threads eine Plattform für kurze, knackige Beiträge von bis zu 500 Zeichen.  Das ist eine deutliche Erweiterung gegenüber Twitters 280-Zeichen-Limit. Diese Beiträge können neben Text auch Fotos, kurze Videos und Links enthalten. Diese Funktionen machen Threads zu einer vielseitigen Plattform für den Austausch von Ideen und Informationen. Die Interaktion auf Threads ist ähnlich wie auf Twitter gestaltet. Nutzer können auf Beiträge anderer antworten, sie reposten und zitieren. Einer lebendigen Diskussion und der Austausch von Ideen steht somit nichts im Weg.

Starkes Nutzerwachstum dank Instagram

Threads nutzt die Ästhetik und das Navigationssystem von Instagram. Sogar das Teilen von Posts direkt in Instagram Stories ist möglich. Diese nahtlose Integration zeigt die Verbindung zwischen den beiden Plattformen. Und genau darin liegt die Besonderheit: Um Threads zu nutzen, melden Sie sich mit Ihrem Instagram-Konto an.  Sie behalten denselben Benutzernamen, das gleiche Passwort und denselben Kontonamen. Sie können Ihre Biografie für Threads individuell bearbeiten und anpassen. Und wie lassen sich Nutzer überzeugen, auf eine andere Plattform zu wechseln? Indem sie ihre Instagram-Follower gleich mitnehmen können. Dies macht den Einstieg in Threads unglaublich einfach und benutzerfreundlich.

Diese Threads-Funktionen sind einzigartig

Im Vergleich zu Twitter bietet Threads einige besondere Funktionen und Merkmale. Trotz der vielen Gemeinsamkeiten mit Twitter hat Threads derzeit noch keine Nachrichtenfunktion. Die Kommunikation erfolgt ausschließlich über öffentliche Kommentare. Auch gibt es in Threads keine „Follower“-Liste auf dem Profil. Sie können nur sehen, wem Sie selbst folgen, was eine gewisse Privatsphäre bietet. Darüber hinaus ist Threads bisher werbefrei, was für viele Nutzer sehr willkommen heißen.

Ein weiterer Unterschied besteht in der Verknüpfung des Nutzernamens mit dem Instagram-Konto. Sie können Ihren Threads-Benutzernamen nur ändern, wenn Sie auch Ihren Instagram-Benutzernamen ändern. Bei Twitter hingegen können Sie Ihren Anzeigenamen und Ihr Twitter-Handle jederzeit unabhängig ändern. Wer auf Instagram verifiziert ist, erhält auch bei Threads den blauen Haken. Bei Twitter hingegen kann man sich den blauen Haken seit einiger Zeit als Abo kaufen. Dadurch haben die Verifizierungen auf Twitter an Wert verloren.

Threads in Deutschland nutzen

Die Einführung von Threads in der Europäischen Union wurde aufgrund regulatorischer Bedenken hinsichtlich der Verwendung personenbezogener Daten verschoben. Es bleibt abzuwarten, wann und wie Meta Threads in der EU einführen wird. Trotz dieser Unsicherheiten ist Threads eine spannende neue Plattform, die das Potenzial hat, die Social-Media-Landschaft zu bereichern. Es wird sich zeigen, ob Threads sich langfristig in der Social-Media-Landschaft etablieren wird, aber die ersten Schritte sind vielversprechend.