Facebook veröffentlichte einen neuen Bericht, in dem untersucht wird, wie sich die Gewohnheiten der Facebook-Nutzer infolge der Pandemie verändert haben bzw. wie die wichtigsten Trends aussehen, die die Art und Weise, wie Facebook-Nutzer Produkte finden und kaufen, vorantreiben. Gleichzeitig wirft Facebook einen Blick auf die verstärkte mobile Nutzung und die Sorge um den Datenschutz.

Wir haben uns das genauer angesehen.

Facebook-Nutzer und ihr Einkaufsverhalten

„Die COVID-19-Pandemie hat die Art und Weise verändert, wie, wo und wann Menschen einkaufen. Weltweit geben 81 % der Verbraucher an, dass sie seit der Pandemie ihre Einkaufsgewohnheiten geändert haben. Etwa 92 % gaben an, dass sie dieses neue Verhalten langfristig beibehalten werden. Als Ergebnis der globalen und persönlichen Veränderungen steht im Mittelpunkt der Erwartungen der Verbraucher heute die Möglichkeit, zu wählen und zu kontrollieren, wie sie einkaufen, sei es, dass sie ein Mitspracherecht haben, welche Daten sie im Austausch für die Personalisierung weitergeben oder dass sie wählerisch bei der Auswahl der Hersteller sind, bei denen sie sich inspirieren lassen.“ (Übersetztes Zitat, Quelle: Facebook Report).

Fazit: Ein interessanter Aspekt, wenn man bedenkt, wie Facebook sich zu Apples ATT-Update geäußert hat. Dazu im Folgenden mehr:

Datenschutz: Fluch oder Segen?

Auch wenn sich Facebook durch Apples Update nicht sonderlich glücklich zeigt, nun weniger Verbraucherdaten zur Verfügung zu haben, ist die Tatsache, dass Nutzer mehr Kontrolle über ihre persönlichen Daten und deren Verwendung wünschen, ein Branchentrend. Diese Erkenntnis ist ein Schwerpunkt der neuen Facebook-Studie. Facebook erkennt an, dass der Großteil der Nutzer mehr Transparenz wünscht, auch wenn dies Auswirkungen auf das eigene Geschäft mit sich bringt.

Gleichzeitig stellte Facebook fest, dass sich die meisten Nutzer nach wie vor personalisierte Werbung wünschen. Personalisierte Werbung und Datenschutz stehen also im Interessenkonflikt.

Laut der Studie fühlen sich 69 % der globalen Online-Einkäufer persönlicher mit Marken verbunden, die ihren Nutzern personalisierte Inhalte oder Angebote anbieten. Rund 60 % der Nutzer sind daran interessiert, einen personalisierten Shopping-Tab zu nutzen, um maßgeschneiderte Inhalte zu entdecken.

Facebook & Co. im Zugzwang

Es liegt also an Facebook und Co., für mehr Sicherheit und Transparenz in diesem Prozess zu sorgen. Verbraucher sollen verstehen, wie und warum ihre Daten verwendet werden. Facebook erhofft sich, dass sich die Wahrnehmung der Nutzer, wie und wozu Daten verwendet werden, verbessern wird. Das geschieht allerdings nur, wenn sich die Branche entschließt, Fortschritte machen zu wollen. Facebook will sich für eine Zukunft engagieren, in der wir Zugang zu weniger Daten haben. Die Datennutzung soll zudem intuitiver und einfacher zu verstehen sein. Das könnte dazu führen, dass sich die Datenflüsse der Nutzer wieder normalisieren, auch wenn viele Nutzer das In-App-Tracking durch Apples neue ATT-Empfehlungen bereits abgeschaltet haben. Aber da die Werbeempfehlungen dadurch weniger zielgerichtet werden, könnten einige das Tracking wieder einschalten – während es, wie Facebook anmerkt, an den Plattformen liegt, bessere Erklärungen und Einblicke zu liefern, um das Vertrauen der Nutzer in eine solche Nutzung zu erhalten.

Fazit: Verbraucher achten zunehmend darauf, wie Unternehmen persönliche Daten nutzen, sehen aber darin auch die Möglichkeit, bessere Einkaufserlebnisse zu erhalten. Bei der Entwicklung von einem personalisierten Einkaufserlebnis sollten Unternehmen den Datenschutz weiter in den Vordergrund stellen.

Facebook-Nutzer und ihre Mobilgeräte

Die Facebook-Studie befasste sich darüber hinaus mit einer zunehmenden Abhängigkeit von mobilen Endgeräten beim Einkaufen und wie Facebook-Nutzer ihre Geräte sowohl für die Recherche als auch für den Produktkauf nutzen. Die Mehrheit der Befragten (66 %) gab an, dass ihr Mobilgerät zu dem wichtigsten Einkaufstool geworden ist. Eine Tatsache, die durch die Pandemie zusätzlich verstärkt wurde.

Etwa 45 % der Befragten gaben ebenfalls an, dass sie während des weltweiten Lockdowns mehr über ihr Smartphone eingekauft haben. Keine große Überraschung, jedoch ein Trend, der sich zu einer festen Gewohnheit entwickeln kann. Die Befragten gaben ebenfalls an, dass sie ihr Mobilgerät für Recherchezwecke beim Kauf in Geschäften nutzen. Laut Facebook nutzen sie ihre Geräte, um sich bei ihren Kaufentscheidungen sicher zu fühlen. Dieses Gefühl der Sicherheit untermauert die Nutzung von Mobilgeräten. Etwa 35 % suchen auf ihren Endgeräten nach Informationen, um sich zu versichern, dass es keine bessere Option gibt und 34 % suchen nach zusätzlichen Informationen zum Produkt.

Fazit: Der Onlineauftritt wird zunehmend wertvoller und wichtiger. Nun müssen nicht nur die erfolgreich erreicht werden, die von zu Hause einkaufen. Es müssen auch diejenigen erreicht werden, die sich im Geschäft aufhalten.

Messenger gefragter denn je

Die Pandemie hat die Nutzung der Messenger-Dienste zur Kommunikation mit Unternehmen verstärkt und beschleunigt. Während des Höhepunkts der Pandemie im Jahr 2020, stieg die Summe der täglichen Konversationen zwischen Nutzer und Unternehmen über den Facebook Messenger und Instagram um mehr als 40 %. Das mag besonders im Zusammenhang mit einem erhöhten Bestellaufkommen von zu Hause und Liefer- und Produktionsverzögerungen während der Pandemie zusammenhängen. Als Ergebnis der Studie wünschen sich 53 % der befragten Facebook Nutzer die Möglichkeit, über eine Messenger-App einzukaufen und 59 % würden gerne Produkte über Messenger Funktionen personalisieren.

Fazit: Die Tatsache verstärkt Facebooks neueste Entwicklungen neuer E-Commerce-Tools für WhatsApp. Die zukünftigen Pläne für die Messaging Verschmelzung, die das Backend vom Facebook Messenger, Instagram Direct und WhatsApp verbinden wird, soll ebenfalls eine verbesserte Verbindung zwischen Unternehmen und Kunden ermöglichen.

Fazit:

Tatsächlich sagen 60 % der weltweiten Online Käufer, dass sie Produkte kaufen, weil wie zufällig drauf gestoßen sind. In Zukunft erwartet uns wohl ein noch großartigeres Kundenerlebnis, das so auf die Kundenbedürfnisse abgestimmt ist, dass Kunden es während ihres Onlineshoppings gar nicht bemerken. Die Nutzer erwarteten jedoch gleichzeitig mehr Transparenz und Kontrolle darüber, wie und wozu sie ihre Daten freigeben. Es wird für Unternehmen fast schon zur Pflicht, den Grund für die Datenabfrage transparent zu formulieren. Das Thema Datenschutz wird uns zukünftig weiter beschäftigen. Auch Google will den Werbemarkt weiter aufmischen. Die potentielle Option, personalisierte Werbung ohne Tracking zu erstellen, haben wir uns bereits im Artikel Google Remarketing mit FLoC – eine Alternative zu Third Party Cookies, genauer angesehen.