Am 5. Mai 2025 lud LinkedIn ausgewählte Marketing- und Medienprofis zu einem exklusiven Event ein: dem LinkedIn NewFront. In Anlehnung an die traditionellen „NewFronts“ der Medienbranche präsentierte LinkedIn hier seine neuesten Werbeformate und Plattform-Innovationen. Im Zentrum steht dabei ein neues Anzeigenformat, das direkt beim Einstieg ins Netzwerk ausgespielt wird: die sogenannten First Impression Ads.
Wir haben uns die vorgestellten Neuerungen genau angeschaut – und die wichtigsten Insights für euch zusammengefasst.
Was ist neu bei LinkedIn?
LinkedIn hat im Rahmen des Events vier neue Werbeformate vorgestellt, die Unternehmen mehr Spielraum für die Ansprache ihrer Zielgruppen bieten sollen:
- BrandLink: Anzeigen in Kombination mit Video-Inhalten von externen Medienpartnern und Creators
- Event Ads: Native Anzeigen zur Bewerbung von Veranstaltungen im Feed
- Connected TV Ads: Werbeausspielung auf internetfähigen Fernsehgeräten
- First Impression Ads: Anzeigen, die beim ersten täglichen Besuch prominent ausgespielt werden
First Impression Ads: Sichtbarkeit direkt beim Login
Die First Impression Ads erscheinen – wie der Name schon sagt – beim ersten Besuch des Tages auf LinkedIn. Nutzerinnen und Nutzer sehen die Anzeige direkt beim Öffnen der App oder Website. Das Besondere: Die Ads sind nicht einfach nur visuell hervorgehoben, sie setzen auf vertikale Videos, die sich bei Interaktion im Vollbildmodus öffnen. Damit soll ein neues Nutzungserlebnis geschaffen werden, das sich deutlich vom klassischen Scroll-Verhalten im Feed unterscheidet. Die Anzeige erscheint pro Person nur einmal am Tag – was sie zu einer knappen Ressource macht. Noch befindet sich das Format in der Testphase und ist nicht breit verfügbar. Auch zu den Preisen ist bisher wenig bekannt. Es ist allerdings davon auszugehen, dass sich ein Premium-Preisniveau etablieren wird – schließlich kombiniert das Format hohe Sichtbarkeit, Exklusivität und einen neuen technischen Rahmen.
BrandLink: Werbung neben Publisher- und Creator-Videos
Mit BrandLink will LinkedIn Marken die Möglichkeit geben, ihre Botschaften im Umfeld von Video-Inhalten externer Publisher oder Creators zu platzieren. Werbetreibende kaufen hierfür sogenannte Content Packages ein – also thematisch passende Videoformate – und können anschließend eine Anzeige ergänzen. Das klingt im ersten Moment vielversprechend, ist aber stark abhängig von der Qualität des ursprünglichen Inhalts und der Anschlussfähigkeit der Werbebotschaft. Gerade im B2B-Umfeld bleibt abzuwarten, wie gut sich diese Art von Umfeldplatzierung nutzen lässt.
Event Ads: Veranstaltungen im Feed sichtbar machen
Event Ads wiederum sind ein sehr praktisches, wenn auch überschaubar neues Format: Unternehmen können bevorstehende Veranstaltungen direkt im LinkedIn-Feed bewerben. Die Anzeige enthält alle wesentlichen Informationen – Datum, Uhrzeit, Anmeldelink – und ist visuell in die Umgebung des Feeds eingebettet. Für Unternehmen, die regelmäßig Webinare, Konferenzen oder digitale Events organisieren, könnte das ein sinnvoller Kanal zur Reichweitensteigerung sein. Vieles hängt hier wie immer von der Qualität der Veranstaltung und der Klarheit des Angebots ab.
Connected TV Ads: Reichweite auf dem großen Bildschirm
Ein wenig abseits des klassischen LinkedIn-Kontexts liegt das vierte vorgestellte Format: Connected TV Ads. Hier geht es um die Ausspielung von Werbung auf internetfähigen Fernsehern und über Streaming-Dienste. LinkedIn nutzt dabei eigene Nutzerdaten zur Zielgruppenauswahl, allerdings ist das Targeting zum jetzigen Zeitpunkt noch recht grob – im Wesentlichen können Kategorien ausgeschlossen werden, aber keine feineren Merkmale eingestellt werden. Metriken wie View Completion Rate und demografische Einblicke sind verfügbar, aber eher oberflächlich. Dieses Format eignet sich damit aktuell vor allem für groß angelegte Marken-Kampagnen mit Awareness-Zielen. Für performanceorientierte B2B-Kampagnen oder Leadgenerierung ist es – Stand heute – noch nicht differenziert genug.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen: LinkedIn bewegt sich deutlich in Richtung Video, Plattform-Integration und neue Sichtbarkeitsformate. Die Erweiterung des Angebots ist nachvollziehbar, denn das Medienverhalten verändert sich – auch im beruflichen Kontext. Für uns sticht derzeit vor allem das Format der First Impression Ads hervor. Es verbindet technische Innovation, hohe Sichtbarkeit und ein völlig neues Nutzungsmuster. Ob es sich im B2B-Alltag bewährt, hängt von der Qualität der Umsetzung, den tatsächlichen Ergebnissen – und der Offenheit der Zielgruppen gegenüber einem neuen Format ab. Wir bleiben dran, beobachten die Entwicklung weiter und werden testen, wie und wann sich diese neue Möglichkeit sinnvoll in unsere Kampagnenstrategien integrieren lässt
Ähnliche Beiträge