Ab März 2021 wird die Google Mobile Only Indexierung in Kraft treten. Desktop-Crawls werden in diesem Zuge eingestellt. Webmaster sollten also jetzt prüfen, ob sie auf das mobile Crawling vorbereitet sind.

Was ist der Mobile Only Suchindex?

Im Rahmen seiner Mobile First – und Mobily Only Strategie hatte Google ursprünglich geplant, das Crawling und damit die Indexierung von Desktop-Seiten im September 2020 zu beenden. Auf Grund von Testproblemen und den noch nie dagewesenen Umständen durch die Corona-Pandemie hat sich Google noch ein wenig Zeit gelassen. Der neue Standard wird stattdessen im März 2021 in Kraft treten.

Mobile Only: Was bedeutet das nun konkret?

Seit einigen Jahren werden mehr Suchanfragen auf Smartphones als auf Desktop-PCs eingegeben. Allerdings zeigt die mobile Version von Webseiten aufgrund unterschiedlicher Umstände, wie z.B. verlängerte Ladezeiten, oft nicht die gleichen Inhalte an wie die Desktop-Version. Die Folge ist: Wer die Google-Suche auf mobilen Geräten nutzt, erhält häufig Suchergebnisse, die in der mobilen Version gar nicht die gewünschten Informationen enthalten.

Welche Auswirkungen hat die neue Indexierung?

Seit dem 01.07.2019 ist der Google Mobile-Index standardmäßig für neue Webseiten aktiviert. Das gilt für die Seiten, die neu erstellt oder erstmals indexiert wurden. Ältere Webseiten werden von Google auf Basis des Best-Practice-Leitfadens überwacht und bewertet. Wurde eine ältere Website auf den neuen Standard umgestellt, wird der Webmaster in der Search Console darauf hingewiesen.

In naher Zukunft wird der bisherige Mobile-First-Index kein ergänzender Index sein. Viel eher ist er der einzige, den Google nutzt, um Websites zu indexieren und im Suchmaschinenranking zu platzieren. Folglich könnten reine Desktop-Webseiten, also Seiten, die nicht für die mobile Nutzung optimiert sind, bald Schwierigkeiten haben, indem sie möglicherweise an Ranking verlieren. Der Mobile-First-Index bedeutet also im Grunde nur eines: eine Mobile Only Strategie!

Was sind die Anforderungen von Mobile Only?

Damit ihre Webseiten im Google-Ranking stabil bleiben, sollten Webmaster die Best Practices befolgen, die Google selbst formuliert hat. Wer hingegen abweichende URLs oder Dynamic Serving verwendet, wird nach Inkrafttreten des neuen Standards bei Suchanfragen, die auf dem Desktop getätigt werden, gar nicht mehr ranken. Nur die Informationen auf der mobilen Version einer Website sind dann für das Ranking bei jeder Art von Suchanfrage relevant.

Statement Google:

Die meisten Menschen suchen heute auf Google mit einem mobilen Gerät. Googles Rankingsysteme betrachten jedoch immer noch typischerweise die Desktop-Version des Inhalts einer Seite, um ihre Relevanz für den Nutzer zu bewerten. Dies könne zu Problemen führen, wenn die mobile Seite weniger Inhalt als die Desktop-Seite aufweist, da Googles Algorithmen nicht die tatsächliche Seite bewerten, die von einem mobil Suchenden gesehen wird.

Etwa zwei Drittel aller Suchanfragen kommen über das Handy

Die Sistrix GmbH, Anbieter eines Analyseprogramms für Websiterankings veröffentlichte kürzlich eine Studie, in der sie über Milliarden Suchanfragen analysierten, um die Veränderung von Suchanfragen über den Desktop hin zu Suchanfragen über das Handy zu verstehen.

Die Ergebnisse sahen wie folgt aus:

  • Auf dem Smartphone werden insgesamt 64 % Suchanfragen getätigt. Die Desktop-Suchanfragen kommen hingegen nur auf 35 %. Gleichzeitig existieren beim Mobile-Traffic etwa doppelt so viele Keywords.
  • Bei Smartphone-Suchanfragen klicken etwa (nur) 30 % aller Nutzer auf das erste Suchergebnis. Viel eher klicken diese auf weiter hinten liegende Treffer. Desktop-Suchanfragen kommen hingegen auf 36 % Klickrate auf den ersten Treffer.

Die Desktop-Suche ist in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern mit 35 % stark vertreten. Besonders der B2B-Bereich ist mit 54,5 % an Desktop-Suchanfragen die größte betroffene Branche.