Facebook kündigte kürzlich an, dass es in diesem Jahr Newsfeed-Themenausschlüsse für Werbetreibende testen wird. Auf Bedenken derer hinsichtlich der Markensicherheit erklärt Facebook, dass die neue Funktion es ermöglichen wird, zu wählen, ob Anzeigen neben potentiell sensiblen Inhalten angezeigt werden sollen oder nicht. Das ist das erste Mal, dass der Newsfeed durch Kontrollen gesteuert werden kann.

Nur eine ausgewählte Gruppe an Werbetreibenden dürfen am Newsfeed-Test teilnehmen. Ob zu dieser Gruppe auch deutsche Unternehmen gehören, ist bislang nicht bekannt.

Themenausschlüsse im Newsfeed

Neben „Crime & Tragedy“ werden unter anderem weitere Themenausschlüsse getestet. Darunter fallen laut Facebook „News & Politics“ und „Social Issues“. Diese Brand Safety Funktion gibt es für Facebook In-Stream-Video Ads schon länger. Die Video Ad wird durch den Ausschluss bestimmter Kategorien nicht mehr innerhalb eines anderen Videos zu diesen Themen angezeigt.

Die Idee dahinter ist, Werbetreibenden mehr Kontrolle darüber zu geben, wo ihre Anzeigen im Newsfeed eines Nutzers erscheinen. Das bedeutet, dass Marken in der Lage sein werden, sicherzustellen, dass ihre Produkte und Dienstleistungen nicht neben Themen angezeigt werden, mit denen die Marke nicht in Verbindungen steht, bzw. stehen möchte oder an die sie nicht glaubt. Während des Tests will Facebook fleißig lernen, sodass weitere Themenausschlüsse hinzugefügt werden oder derzeit geplante Ausschlüsse weiterentwickelt werden können.

Markensicherheit wird zum Thema

Die Ankündigung ist umso relevanter angesichts der derzeitigen politischen Stimmungen und der Maßnahmen, die viele Marken bisher ergreifen mussten, um sicherzustellen, dass ihre Werbung nicht unsensibel oder schlecht positioniert waren. Markensicherheit ist im Jahr 2021 kein neues Thema, gewinnt aber immer mehr an Bedeutung. Unternehmen arbeiten verstärkt daran, mögliche Auswirkungen zu vermeiden, wenn sie parallel zu extremem Content auf Facebook erscheinen.

Markensicherheitsexperten sind jedoch der Meinung, dass Ausschlüsse nicht immer die beste Option für Werbetreibende sind. Denn Werbung in der Nähe von zuverlässigen Nachrichtenquellen kann oft dazu beitragen, Vertrauen in Marken aufzubauen.

Datenschutz

In der Ankündigung werden auch Überlegungen zur Privatsphäre der Nutzer erwähnt. Auf die Frage nach einem Kommentar war die Antwort von Facebook vage. Facebook arbeitet im Rahmen der Global Alliance for Responsible Media (GARM) daran, die digitale Sicherheit zu verbessern. Diese Ankündigung fällt unter diese Initiative.

Facebook sagte, die Kontrolle und Verwaltung des Newsfeeds sei eine Premiere. Somit müsse vor der Freigabe die Leistung und die Effektivität der Anzeigen verstanden werden und gleichzeitig müsse man sich an die Verpflichtungen zum Datenschutz halten. Das hat einen komplexen und zeitintensiven Prozess als Konsequenz. Facebook versicherte, dass sich im Laufe des Prozesses an alle vorgeschriebenen Datenschutzbestimmungen gehalten wird.

Fazit

Dass Facebook Themenausschlüsse für Werbetreibende testet, könnte Werbetreibenden mehr Kontrolle über ihre Markensicherheitsoptionen geben. Bisher haben Werbetreibende Listen mit auszuschließenden Keywords erstellt. Diese Option könnte ihnen mehr Kontrolle darüber geben, wo Anzeigen im Facebook Newsfeed platziert werden, insbesondere in Bezug auf sensible Inhalte. Es ist wichtig, dass Werbetreibende ihre Ausschlüsse ernst nehmen und verstehen, was die Auswirkungen von weitreichenden Ausschlüssen für ihre Marken und ihre Metriken bedeuten können.

Hier geht es zu der Übersicht der Facebook Updates vom letzten Jahr.