Mobile first? Nicht nur für Social Media. Der für seine Fotografie-, Web- und Marketing-Software bekannte Creative Cloud Anbieter Adobe Systems untersuchte im Rahmen der ‚Adobe-Umfrage 2017‘ ausgewählte Nutzer zu „mobiler Reife“. Er befragte über 4.000 seiner Kunden in Europa und in den USA zu ihrem Mobilverhalten. Nur wenig überraschend kam heraus, dass bei über 90 Prozent der Befragten das Smartphone als wichtigstes Gerät wahrgenommen wird.

Nicht umsonst bezeichnet der Berliner Philosophieprofessor Byung-Chul Han das Smartphone als den neuen Rosenkranz in unserer modernen Gesellschaft, mit dem man nebenbei auch telefonieren kann. Etwa 85-mal blickt ein durchschnittlicher Benutzer täglich auf sein Smartphone, wie der Adobe Report zur mobilen Reife feststellte. Alle US-Amerikaner zusammen schauen jeden Tag 8 Milliarden Mal auf das Handy.

Social Media als Treiber

Es zeigt sich, dass die mobile Internetnutzung deutlich dominiert, sowohl was die Anzahl der aufgerufenen Webseiten als auch die insgesamt online verbrachte Zeit betrifft. Daran haben auch die sozialen Netzwerke einen bedeutenden Anteil: Hauptsächlich Facebook und die bildgetriebenen Netzwerke wie Instagram, Pinterest und Snapchat im privaten Umfeld sowie Xing, LinkedIn und auch Facebook im Businessbereich werden mobil massiv genutzt.

Die Smartphones werden jedoch nicht nur unterwegs verwendet: Auch in den eigenen vier Wänden verdrängen Smartphone und Tablet den Desktop-Rechner beim Zugriff auf das Internet. Rund zwei von drei Minuten mit digitalen Medien werden auf einem Mobilgerät verbracht und inzwischen erfolgen mehr als 50 Prozent aller Suchanfragen über mobile Endgeräte.

Mobile first bei Google

Mobile verändert längst die Art und Weise, wie Menschen sich informieren, kommunizieren und Transaktionen tätigen – sowohl im B2C-Bereich wie auch im B2B-Bereich. Darauf hat auch unlängst Google reagiert: Bisher war für den Such-Algorithmus von Google in erster Linie die Desktop-Variante einer Webseite für die Zusammenstellung des Suchindex relevant. Erst in zweiter Linie schaute Google danach, ob auch eine mobile Version der entsprechenden Webseite existiert. Dieses Vorgehen wurde inzwischen umgekehrt, wie auch Sistrix ausführt: der Such-Algorithmus orientiert sich jetzt vorrangig an der mobilen Version der Webseite. Google wertet damit den mobilen Index massiv auf, womit die Desktop-Version wird zur zweitrangigen Alternative absteigt.

Mobiler Traffic holt Desktop-Traffic ein

Im ersten Quartal 2018 werden bereits mehr Nutzer die Händlerseiten im Netz über Mobilgeräte als über Desktops aufsuchen. Zwar entfallen noch mehr Umsätze auf die Desktopnutzer, doch auch in diesem Bereich dürften Mobilgeräte im Laufe des nächsten Jahres aufholen.

Sowohl im B2C als auch im B2B-Bereich gilt es bei allen Webprojekten und Onlinemarketingmaßnahmen zu allererst an die mobile Kommunikation zu denken. Kunden, Partner und Bewerber wollen von Unternehmen auf dem Smartphone abgeholt werden und wollen optional erst beim zweiten Aufschlag eine gute Desktopseite auffinden. Gute mobile Landingpages, eine gute Auffindbarkeit der Webseite im mobilen Index von Google sowie eine perfekte Integration der Social Media Maßnahmen für alle Stakeholder sind ein Muss, um im Netz gut aufgestellt zu sein.