Die Corona-Pandemie hat unser Leben auf den Kopf gestellt. Binnen kürzester Zeit haben sich unsere Gewohnheiten stark verändert – dies betrifft neben unseren Alltagsroutinen und unserer Mobilität auch unser Suchverhalten. Ein Unternehmen, das viele aufschlussreiche Daten über die Auswirkungen von COVID-19 hat, ist Google: Bewegungsdaten, Mediennutzung und Suchanfragen sind nur einige wenige Faktoren. In diesem Artikel wollen wir Ihnen einige interessante Veränderungen auf Basis der Suchmaschinen-Daten vorstellen.

Googles Mobilitätsbericht

Google hat kürzlich einen Mobilitätsbericht im Rahmen der Coronakrise herausgegeben. Er gibt Aufschluss darüber, wie sich das Bewegungsverhalten der Nutzer in einzelnen Ländern bzw. global verändert hat.

Auch für Deutschland und dessen Bundesländer steht ein entsprechender Mobility Report zur Verfügung (Stand: 11.04.2020). Die Daten zeigen, dass deutschlandweit die Bewegungen im Bereich Shopping & Freizeit um 56 % zurückgegangen sind. Diese Kategorie beinhaltet Bewegungsdaten für beispielsweise Restaurants, Freizeitparks, Museen, Kinos und Shopping-Center. Nahezu keine Veränderungen gab es hingegen für Supermärkte und Apotheken. Die aufgrund der Ausgangsbeschränkung fehlenden sozialen Kontakte und Freizeitmöglichkeiten versuchen die Menschen offenbar durch den Gang in die Natur zu kompensieren. So verzeichnen Parks, öffentliche Gärten, Strände und Ähnliches deutschlandweit einen Zuwachs um 35 %.

Sieht man sich das stark von COVID-19 betroffene Bundesland Bayern an, so ist offensichtlich, dass die dort vergleichsweise strengen Ausgangsbeschränkungen zu einem noch stärkeren Rückgang der Mobilität geführt haben. Vor allem Shopping & Freizeitaktivitäten sowie die Nutzung von öffentlichem Nahverkehr verzeichnen einen überdurchschnittlichen Rückgang der Mobilität um 67 % bzw. 57 %. Durch Kurzarbeit und Verlagerung des Arbeitslebens ins Home Office kommt es auch bzgl. Arbeitswegen zu einem reduzierten Bewegungsverhalten um 35 %.

 

Veränderungen im Suchverhalten

Google analysiert seit einigen Wochen außerdem unter dem Titel „Kundenbedürfnisse in unsicheren Zeiten verstehen“ die Veränderung des Suchverhaltens während der Corona-Pandemie. Dazu werden regelmäßig Google-Trends-Daten aus den Bereichen „neue Bedürfnisse“, „neuer Alltag“ und „neues Nutzerverhalten“ untersucht. Nachfolgend stellen wir Ihnen eine Auswahl an Suchbegriffen vor, die gravierende Veränderungen durch die Corona-Pandemie erfahren haben.

Das Coronavirus brach im Dezember 2019 in China aus. Bereits kurze Zeit später – Ende Januar 2020 – stieg das öffentliche Interesse in Deutschland sprunghaft an und erreichte Ende März seinen Höhepunkt. Ein Suchbegriff, der vor diesem Zeitpunkt nahezu keinerlei Nachfrage verzeichnete wurde so zum Trend-Keyword der Pandemie-Zeit.

Die Verunsicherung der Menschen und die Angst vor bzw. Unsicherheiten bzgl. des Coronavirus werden deutlich, wenn man sich konkretere Suchanfragen dazu ansieht. Gerade zu Beginn wollten Menschen das Virus besser verstehen und herausfinden, wie sie sich davor schützen können. Suchanfragen wie “Coronavirus Symptome” oder “Corona Fieber”  stiegen im zeitlichen Versatz stark an:

Der Ausbruch des Virus hatte zur Folge, dass die Bundesregierung im Kampf um die Eindämmung des Virus einige einschneidende Maßnahmen ergreifen musste. Hinzu kam bzw. kommt noch immer, dass einzelne Länder unterschiedliche Regelungen festsetzen. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass das Suchinteresse für die aktuell geltenden Regeln und Vorschriften einen deutlichen Zuwachs verzeichnete. So stellten viele zum Beispiel Fragen nach geltenden Ausgangsbeschränkungen oder Öffnungszeiten von Geschäften:

Das Virus löste in der Gesellschaft große Ängste aus, so auch die Angst davor, dass Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs gegebenenfalls auf längere Sicht nicht mehr verfügbar sein könnten. So entstanden anfänglich Hamsterkäufer in einigen Ländern, die zu teilweise Ausverkäufen grundlegender Güter führten – mit der Folge, dass viele Menschen versuchten, diese Waren online zu kaufen. Bei der deutschen Bevölkerung stiegen so die Suchanfragen für beispielsweise „Klopapier“, „Hefe“ oder „Mehl“:

Nicht zuletzt bedeutet die Coronakrise auch für Unternehmen eine große Herausforderung. Tausende von Unternehmen mussten Kurzarbeit für ihre Mitarbeiter anmelden, das wirkte sich auch auf das Suchinteresse nach diesem Thema aus:

Das Coronavirus hat auch das Verhalten der Menschen zu Hause verändert. Vor allem zu Beginn der Ausgangsbeschränkungen und den damit geschlossenen Restaurants griffen viele Menschen auf Lieferdienste zurück. Google verzeichnet gleichzeitig aber auch ein erhöhtes Interesse an Koch- und Backrezepten sowie entsprechenden Portalen, da die Menschen verstärkt zu Hause Essen zubereiten:

Ein ebenfalls zentrales Thema im Alltag vieler Menschen: Sport und Fitness. Durch Corona müssen viele Sportler jedoch auf Fitnessstudio, Vereinsleben und Ähnliches verzichten. Online-Angebote und Outdoor-Sportarten, die den gesetzlichen Regelungen entsprechen, verzeichneten dementsprechend ein erhöhtes Interesse:

Inzwischen befinden wir uns nun seit einiger Zeit unter diesen neuen Umständen. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass viele Menschen sich mit der aktuellen Situation zumindest „arrangiert“ haben. Viele versuchen jetzt das Beste aus der Situation zu machen und werden dabei stellenweise sehr kreativ. Dafür sprechen z.B. Suchanfragen für DIY-Projekte aber auch Freizeitbeschäftigungen wie Autokino:

Diese kleine Auswahl zeigt, wie stark sich die Bedürfnisse und Routinen der Menschen in Zeiten dieser Krise verändert haben. Das sollte in jedem Fall zu einem Umdenken bei Unternehmen führen – auch wenn erste Lockerungen bzgl. der Maßnahmen und Ausgangsbeschränkungen inzwischen verkündet wurden: die Verunsicherung der Menschen, die Veränderungen im sozialen sowie im Arbeitsleben werden erstmal deutlich spürbar bleiben. Marketing, Personalbeschaffung und Unternehmensführung sollten also in Zeiten dieser Corona-Pandemie strategisch neu gedacht und ggf. frei gewordene Kapazitäten gerade jetzt sinnvoll genutzt werden. Denn die Krise hat eines mehr gezeigt denn je: die Digitalisierung ist unsere Zukunft!

Gerne unterstützen wir Sie dabei ihre Digitalstrategie auf das nächste Level zu bringen – sprechen Sie uns gerne an!