Endlich wird die Unternehmenswebsite zu den relevanten Keywords auf den obersten Positionen bei Google gefunden, auch in der Bilder- und Videosuche entwickelt sich der Sichtbarkeitsindex exzellent und der Google Knowledge Graph erscheint hübsch in der organischen Suche – #läuft. Zeit sich als SEO mit einer Tasse Kaffee zurückzulehnen, sich auf die Schulter zu klopfen und sich selbst laut zuzurufen „Good job!“ – oder?! Nicht ganz, denn just in diesem kurzen Augenblick der Entspannung ruft es aus dem Büro der Personalabteilung:

„Warum findet man eigentlich unser LinkedIn-Profil nicht, wenn man danach sucht?“

Das ist der Moment, in dem man als SEO die Füße wieder vom Tisch nimmt, sich die Ärmel hochkrempelt und sich wieder an die Arbeit macht, denn: während Suchmaschinenoptimierung einst nur die eigene Website betraf, ist diese nun in der Regel für alle Unternehmenskanäle relevant. Und nicht nur für die Personalabteilung ist die Suchmaschinenoptimierung des LinkedIn-Profils von großer Bedeutung. Denn neben seiner Funktion als größtes Karrierenetzwerk weltweit wird LinkedIn auch immer mehr zur Anlaufstelle für Leadgenerierung – vor allem im B2B-Bereich. So stammen laut einer Studie von 2017 80 % der B2B Social Media Leads von LinkedIn.

Stellt sich nun also die Frage, welche Maßnahmen man als Unternehmen ergreifen sollte, damit das eigene LinkedIn-Profil besser gefunden wird – LinkedIn SEO ist dabei das große Stichwort. Hier sollte man zwei Perspektiven berücksichtigen:

1. Die Auffindbarkeit innerhalb von LinkedIn

Was viele gerne übersehen: bei der internationalen Karriereplattform handelt es sich ebenso um eine Suchmaschine wie z.B. Google oder Youtube. Dementsprechend kommen auch hier entsprechende Algorithmen zum Einsatz, damit den Nutzern zu Ihren Suchanfragen relevante Profile angezeigt werden. Welche Faktoren bei der „internen“ Sichtbarkeit eine Rolle spielen, erläutern wir noch.

2. Die Sichtbarkeit auf Google

Im besten Fall ist das LinkedIn-Profil aber auch auf Google zu finden, und das gleich aus mehreren Gründen:

  • Stichwort „SERP Domination“: Darunter versteht man, dass man mit den eigenen Inhalten (Website, Social Media Kanäle, Blog usw.) gleich mehrere Positionen zu einem einzelnen Keyword belegt. So bleibt weniger Platz für die Konkurrenz! Das LinkedIn-Profil ist dabei eine Möglichkeit, dass Suchergebnis z.B. zum Brand oder zu relevanten Dienstleistungen zu belegen.
  • Seriosität: Ein gut gepflegtes LinkedIn-Profil ist für viele Nutzer zudem ein Indiz für die Seriosität eines Unternehmens – sei es nun im Recruiting-Prozess als Bewerber oder im Kaufentscheidungsprozess als potentieller Kunde.
  • Traffic-Generierung: Wenn das Profil auch bei Google gut auffindbar ist, so fließt hierüber zusätzlicher Traffic für die LinkedIn-Page.

Im nächsten Abschnitt erläutern wir ausgehend von diesen beiden Perspektiven, welche SEO-Maßnahmen für LinkedIn sinnvoll sind und bringen Licht ins Dunkel, wenn es um Rankingfaktoren geht.

LinkedIn SEO: Turn the light on

1. Am Anfang war das Keyword

Wie auch in der Suchmaschinenoptimierung für Websites sind Keywords das A und O beim LinkedIn SEO. Bei der Recherche von Keywords können dementsprechend auch klassische Keywordtools wie z.B. der Google Keyword-Planer, SEMRush und natürlich auch die gängigen Webanalyse-Tools (z.B. Google Analytics, Google Search Console, eTracker o.Ä.) helfen. Dennoch gilt zu berücksichtigen: innerhalb von LinkedIn wird meist deutlich allgemeiner gesucht als auf Google. Eine gute Vorgehensweise ist daher die generischen Begriffe mit spezifischen Keywords anzureichern. Immer im Fokus dabei: der potentielle Besucher der LinkedIn Page. Diese Fragen können helfen, die richtige Keyword-Auswahl zu treffen:

  • Wofür soll die LinkedIn Page gefunden werden?
  • Welche Fragen der Besucher könnte die LinkedIn Seite bereits beantworten?
  • Mit welcher Absicht kommen potentielle Besucher auf das LinkedIn Profil?
  • Wird auf der Seite klar, welche Leistungen / Produkte das Unternehmen anbietet?

2. Das Unternehmensprofil mit Leben füllen

Der nächste Schritt besteht darin, die sorgfältig ausgewählten Keywords dann auch an den relevanten Stellen der LinkedIn Business-Seite einzubinden. Hierfür sind die folgenden Unternehmensinfos von Bedeutung:

  • Profil-Name: Bereits im Profilnamen können relevante Keywords mit integriert werden. Insgesamt stehen dafür 100 Zeichen zur Verfügung.
  • Profil-Slogan (Tagline): Der Slogan, der direkt unterhalb vom Profil-Namen angezeigt wird, bietet noch einmal weitere 120 Zeichen Platz, um wichtige Suchbegriffe zu platzieren. Hier sollte die Marke bzw. das Unternehmen in einem Satz zusammengefasst werden.
  • Unternehmensinformationen: Der Info-Text bietet nicht nur aus SEO-Sicht Potential. Hier haben Unternehmen die Möglichkeit, sich selbst vorzustellen. LinkedIn selbst empfiehlt, dem „Über Uns“-Abschnitt viel Aufmerksamkeit zu schenken und gibt hierfür sogar eine Art Content-Rahmen zur Orientierung vor:
    • Vision: Welche Zukunft möchte ich mit meinem Unternehmen erschaffen?
    • Mission: Wie können wir diese Zukunft erschaffen?
    • Werte: Wer sind wir? Wie arbeiten wir?
    • Positionierung: Was unterscheidet unsere Marke?
    • Slogan: Wie kann man unsere Marke in einem Satz zusammenfassen?
    • Produkte / Dienstleistungen: Was bieten wir als Unternehmen an?
  • Bilder: Ähnlich zur SEO-Bildoptimierung sollte man darauf achten, den Dateinamen des Profilbildes und des Titelbildes sprechend zu wählen und im besten Fall sogar ebenfalls Keywords zu integrieren. Achten Sie beim Titelbild zudem darauf, dass es sich um ein professionelles, hochwertiges Foto handelt. Auch sollten die vorgegebenen Bildmaße berücksichtigt werden, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen – Logo 300×300, Banner/Titelbild 1536×768.
  • Öffentliche URL (optional): LinkedIn bietet Unternehmen an, die öffentliche URL anzupassen. Dazu muss man in den Administrator-Tools den Punkt „Öffentliche URL bearbeiten“ unter Einstellungen aufrufen. Auch hier wäre es zusätzlich möglich nochmal das wichtigste Keyword zu hinterlegen.
  • Hashtags: Diese kennt man bislang eigentlich eher von sozialen Medien wie Instagram. Doch im Unternehmensprofil können bis zu drei Hashtags definiert werden. Um die richtigen Hashtags herauszufinden, kann eine kurze Hashtag-Analyse helfen. Im Anschluss werden Ihnen als Unternehmen beliebte Beiträge zu diesen Hashtags angezeigt, die dann wiederum geteilt oder kommentiert werden können.

LinkedIn weist darauf hin, dass Unternehmen, deren Profil komplett ausgefüllt ist, ca. 30 % mehr wöchentliche Aufrufe verzeichnen – allein das sollte schon Grund genug sein, sich intensiv mit der Befüllung der Details zu beschäftigen. Vergessen Sie dabei auch nicht Informationen wie z.B. die Branche, die Unternehmensgröße oder Standorte auszufüllen und einen Website-Link einzubauen.

3. Be social: Soziales Netzwerk bedeutet Interaktion und Teilnahme

Manche Unternehmen unterliegen der falschen Annahme ein LinkedIn Profil ist eine einmalige Angelegenheit, eine Art statische Visitenkarte im Netz. Doch damit werden sie dem Netzwerk nicht gerecht. LinkedIn lebt – wie auch Facebook, Instagram & Co. – von der sozialen Interaktion und auch der Aktualität des Contents sowie des eigenen Profils.

Die Frequenz, mit der neue Inhalte auf LinkedIn eingestellt werden, ist ein maßgeblicher Faktor für die Sichtbarkeit des eigenen Unternehmensprofils. Darum sollten regelmäßig eigene Posts (inkl. Hashtags) verfasst werden, aber auch Fachartikel und Beiträge anderer Profile geteilt, kommentiert und geliked werden.

Gruppen sind ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil von LinkedIn. Die Teilnahme an Diskussionen kann helfen, Ihren Experten-Status in diesem Segment hervorzuheben und wirkt sich gleichsam positiv auf die Auffindbarkeit aus. Das hat zudem den schönen Nebeneffekt, dass sich dadurch in der Regel auch neue Kontakte ergeben und sich das eigene Netzwerk erweitert. Warum diese sog. First-Level-Connections immens wichtig sind, wenn es um die Sichtbarkeit geht, versteht man dann, wenn man sich die Funktionsweise von LinkedIn einmal genauer ansieht:

  • LinkedIn basiert auf einer Art Ebenenmodell: LinkedIn unterscheidet Direktkontakte (Kontakte ersten Grades), Kontakte von Kontakten (Kontakte zweiten Grades) und wiederum Kontakte von Kontakten zweiten Grades (Kontakte dritten Grades). Wenn jemand auf LinkedIn nach Etwas oder Jemandem sucht, so werden nur Ergebnisse aus diesen ersten drei Ebenen angezeigt.
  • Die Erweiterung des Netzwerks führt also dazu, dass man mehr Kontakte mit den eigenen Inhalten erreicht.

Wie also kommt man an möglichst viele, gut vernetzte Kontakte? Eine Möglichkeit ist, wie oben schon genannt, die Teilnahme an Gruppen. Aber auch bei den persönlichen Verbindungen gibt es oft noch Potential: alte und aktuelle Arbeitskollegen, Freundeskreis usw.

4. Oldie but Goldie: Backlinks für das LinkedIn Profil

Zu guter Letzt noch eine klassische Optimierungsmaßnahme im Bereich der Suchmaschinenoptimierung: die Generierung von Backlinks für das eigene Profil. Verlinken Sie Ihr LinkedIn Profil von all Ihren Websites und anderen sozialen Kanälen. Verweisen Sie auch auf das Profil, wenn Sie beispielsweise einen Gastbeitrag auf Dritt-Websites veröffentlichen oder Ähnliches.

Fazit

Ohne SEO, keine Auffindbarkeit – auch nicht für die LinkedIn Page! Also heißt es, ran an die Keywords und die Optimierung des LinkedIn Profils. Wenn Sie sich nach diesem Artikel noch nicht sicher sind, welches tatsächlich die relevanten Suchbegriffe sind, Sie bislang keine eigene LinkedIn Strategie aufgesetzt oder schlichtweg keine Kapazitäten dafür haben – wir helfen Ihnen gerne bei der Suchmaschinenoptimierung Ihrer LinkedIn Business-Page. Kontaktieren Sie uns!