Bahlsen-Facebook-Posting-150x150Der Diebstahl des goldenen Bahlsen Keks ist derzeit in aller Munde. Dabei ist es wirklich erstaunlich zu beobachten, wie die eigentlich negative Nachricht durch die richtige Reaktion von Bahlsen einen enormen Social Media Buzz verursacht hat und somit deutlich zur Imagesteigerung des Unternehmens beiträgt.

Es ist schon sehr ärgerlich, was Bahlsen passiert ist: Der 20 kg schwere goldene Keks, das Wahrzeichen des Gebäckherstellers aus Hannover, wurde gestohlen. Vor zwei Tage ging nun bei dem Unternehmen und auch bei einer lokalen Zeitung ein Erpresserschreiben ein, welches ein Foto des Krümelmonsters mit dem gesuchten goldenen Keks beiliegt und welches auch von diesem unterzeichnet wurde.

Soweit so gut, jedoch hat Bahlsen sehr clever auf das Erpresserschreiben reagiert und nutzt nun Ihren Social Media Auftritt in Facebook, um mit dem Krümelmonster in Verhandlungen zu treten.

Das Angebot: Bahlsen spendet 52.000 Packungen Leibniz Kekse an 52 soziale Einrichtungen, sobald der Keks wieder zurückgebracht wird. Die Zahl steht hierbei natürlich auch symbolisch für den Leibniz Keks, denn dieser ist natürlich nur echt mit 52 Zähnen….

Auf den ersten Blick könnte diese Aktion natürlich eine wirklich gelungene Marketingaktion von Bahlsen sein, jedoch distanzieren sich bisher die Firmensprecher davon und auch die Polizei hat laut Spiegel Online bereits die Ermittlungen aufgenommen.

Verteilung des Gesprächsaufkommens auf den Plattformen

Social Media Gesprächsaufkommen zeitlicher Verlauf

Anfangs wollte das Unternehmen nicht auf die Forderungen der Erpresser eingehen, jedoch wurde nun via Facebook ein Gegenangebot unterbreit. Dabei wird jedoch auch betont, dass die sozialen Einrichtungen erst unterstützt werden, sobald der goldene Keks zurückgebracht wurde. Dies ist natürlich aus Marketing Gesichtspunkten ein sehr cleverer Schachzug und das Unternehmen Bahlsen konnte so in den letzten Tagen im Social Web einen unheimlichen Anstieg des Gesprächsaufkommens verzeichnet. Vor allem in Twitter und auch in Facebook ist die Geschichte vom geklauten Keks ein heißes Thema und das Verbrechen des Krümelmonsters wird mittlerweile bereits auf der ganzen Welt diskutiert.

Verteilung des Gesprächsaufkommens auf den Plattformen

Verteilung des Gesprächsaufkommens auf den Plattformen

Ich finde diese nette Social Media Story zeigt wieder einmal, wie sich Geschichten viral im Netz verbreiten und dabei vor allem Social Media eine tragende Rolle spielt. In den letzten Tagen fanden mehr als 75 % der Gespräche über Bahlen und den Keksklau auf Twitter und auf Facebook statt. Aber auch auf den Websites vieler klassischer Zeitungen oder Nachrichtensender wie fokus.debild.de, n24.de oder auch welt.de wurde das Thema des dreisten Diebstahls aufgegriffen. Dies bedeutet für das Unternehmen einen enormen Imagegewinn, da es so „smart“ auf die Forderungen des Erpressers reagiert hat und durch sein Gegenangebot an das Krümelmonster ungewollt eine kleine Social Media Charity Kampagne gestartet hat.