Die Erwärmung der Ozeane sorgt für eine Verlagerung von Wassermassen dichter an die Erdachse und führt so zu einer schnelleren Rotation des Planeten. Das haben Forscher vom Max- Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg herausgefunden und berichten darüber in den Geophysical Research Letters (Bd. 34)

Gleichzeitig haben Wissenschaftler des Bremer MARUM_Forschungszentrum und des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung Bremerhaven herausgefunden, dass sich der Atlantik abkühlt: “Der scheinbar paradoxe Zusammenhang zwischen mehr Treibhausgas, höheren Temperaturen in der Atmosphäre und sinkenden Wassertemperaturen lässt sich leicht erklären”, sagt Geowissenschaftler Dr. Stefan Mulitza, einer der Autoren der Science-Studie: Mehr Kohlendioxid bedeutet ansteigende Temperaturen über Nordafrika. Das verstärkt das dort liegende Sahara-Tief. Weil über dem angrenzenden Atlantik ein Hoch liegt, verschärfen sich die Luftdruckgegensätze zwischen Kontinent und Meer und die äquatorwärts wehenden Winde nehmen an Stärke zu. “Dies hat zweierlei Folgen: zunehmende Winde und Erdrotation (Corioliskraft) sorgen dafür, dass verstärkt küstennahes Oberflächenwasser auf das offene Meer verdriftet wird. Diese Wassermassen werden sodann durch aufquellendes kühles Wasser aus tieferen Ozeanstockwerken ersetzt”, erklärt MARUM-Forscher Mulitza laut Informationsdienst Wissenschaft.

Ein Blick heute morgen auf die Waage brachte Licht ins Dunkel: Mehr Gewicht lässt eindeutig auf eine geringere Erdrotation schließen. Die Bremer haben also recht!