Google hat gestern mit dem AdPlanner ein neues Angebot zur Mediaplanung gestartet. Der Service soll unter anderem Daten über das Klickverhalten der Besucher, andere besuchte Seiten und die jeweilige Verweildauer mit zusätzlichen demografischen Daten kombinieren. Mit diesem Angebot geraten die führenden Marktforscher Nielsen und ComScore unter Druck, die sonst den Agenturen und Werbekunden ihre Mediainformationen gegen Bezahlung liefern. Entsprechend brach der Kurs des börsennotierten Unternehmens Comscore nach der Bekanntgabe von Googles Plänen um über 20 Prozent ein.

Woher Google seine verschenkten Daten hat, will die Suchmaschine nicht preisgeben. Interessant wäre dabei insbesondere, inwiefern Daten von Google Analytics und Google Toolbar in diesen Datenbestand einfließen. Google Analytics sammelt bereits bei rund einem Drittel der 500 führenden Web Sites seine Daten. Individuelle Informationen über die Nutzer würden jedoch nicht ausgewertet, betonte Google. Die Daten würden in anonymen und zusammengefasst zur Verfügung gestellt.

Kritiker stoßen sich daran, dass Google sowohl Werbeplatz verkauft als auch mit seinem neuen Service die Kunden beraten will. “Für einen Werbekunden wäre es das letzte, was er wollte, dass jemand ihn berät, der auch seine Werbegelder einstreicht”, sagt Sarah Fay, Werbemanagerin der Aegis North America dem “Wall Street Journal”. Auch ComScore-Chef Gian Fulgoni sieht die neue Herausforderung gelassen: “Als Konkurrent von Google wäre es für mich das letzte was ich wollte, ausgerechnet dessen Produkte zu nutzen.”